.02 Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz - wichtiges für Betriebsräte
- Mirjam Spies
- 21. Aug.
- 1 Min. Lesezeit

Betriebsräte als vermittelnde zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist kein Randphänomen, sondern ein strukturelles Problem. Studien zeigen: Betroffene leiden oft still, verlassen im schlimmsten Fall das Unternehmen – während Täter:innen ungestört bleiben. Betriebsräte spielen hier eine Schlüsselrolle. Sie sind häufig die ersten Anlaufstellen und haben die Möglichkeit, die Unternehmenskultur aktiv mitzugestalten.
Zuhören, hinschauen, offen ansprechen
Prävention beginnt mit Sensibilisierung. Betriebsräte müssen eine Kultur schaffen, in der Mitarbeitende sich trauen, ihr Erleben zu schildern.
Das bedeutet: aufmerksam zuhören, nicht bagatellisieren, Vorfälle ernst nehmen und ansprechen. Eine klare Haltung signalisiert Betroffenen: „Du bist hier nicht allein.“
Präventive Maßnahmen umsetzen
Damit Schutz nicht nur auf dem Papier existiert, braucht es konkrete Schritte:
Niederschwellige Meldewege: Anonyme Meldungen ermöglichen, Kontaktpersonen benennen.
Regelmäßige Schulungen: Führungskräfte und Teams für Grenzverletzungen sensibilisieren.
Teamstrukturen kritisch prüfen: Gibt es Machtungleichgewichte, die Übergriffe begünstigen?
Offene Gesprächskultur: Räume schaffen, in denen über Grenzen und Respekt gesprochen wird.
Rechtssicherheit schaffen
Viele Mitarbeitende wissen nicht, welche Rechte sie haben – oder fürchten Konsequenzen. Betriebsräte können hier für Klarheit sorgen:
Betriebsvereinbarungen entwickeln: Schutz und Prävention verbindlich festschreiben.
Transparente Prozesse: Wer meldet, muss wissen, was als Nächstes passiert.
Rechtsrahmen erklären: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verpflichtet Arbeitgebende, sexuelle Belästigung zu verhindern.
Haltung zeigen und Veränderung begleiten
Rechtliche Strukturen alleine reichen aber nicht aus. Es braucht Betriebsräte als Gremien, die Haltung zeigen und Veränderung begleiten.
Das bedeutet: Verantwortung übernehmen, Betroffene stärken, übergriffiges Verhalten klar benennen und gemeinsam mit der Unternehmensführung Lösungen entwickeln.
Eine sichere Unternehmenskultur entsteht nur, wenn Respekt und Offenheit gelebt werden. Betriebsräte sind hier wichtige Verbündete. Für eine Arbeitswelt ohne Angst, sondern mit Vertrauen und Wertschätzung.
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